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bildASet – eine Übertragungsbild-Methode in der psychoanalytischen Kunsttherapie

Die Sichtbarkeit der Kunsttherapeut*innen erzeugt Nachhaltigkeit bei den Klient*innen.


Die Intuition ist die wirkliche Intelligenz, sie hat es nicht nötig, Ermittlungen und Berechnungen anzustellen, sie versteht sofort: Mit einem Blick erfasst sie alles und teilt Euch ihre Entdeckungen mit.

Intuition ist sowohl ein Gefühl als auch ein umfassendes Verständnis. Man fühlt und versteht gleichzeitig. Sie ist eine höhere Intelligenz, die als erstes, unerlässliches Element das Leben enthält. Und der/diejenige, welcher diese Intelligenz besitzt und daran glaubt, versteht sofort, da, wo alle anderen zögern und zweifeln.

Sobald man beginnt, die Wirklichkeit so wie sie ist zu entdecken, mit ihren beiden Aspekten objektiv und subjektiv, außen und innen, ist man darüber erstaunt zu entdecken, wie einfach alles ist. /M. Aivanhov, Prosveta Verlag/


Kunsttherapie ist da, um der Intuition einen Weg zu geben. 

Schwerpunkt

Mein Anliegen ist die Förderung der psychoanalytischen Kunsttherapie als Präventionsmaßnahme für die seelische Gesundheit. Die bildASet-Methode ermöglicht es, das Übertragungsgeschehen im beraterischen und therapeutischen Kontext visuell zu erfassen und zu verstehen.


Das Ziel besteht darin, Menschen zu begleiten, die bereit sind, kreative Techniken durch eine intensive, kunsttherapeutische Selbsterfahrung zu erlernen. Damit regen sie außerhalb eines therapeutischen Settings dauerhaft ihre Selbstentwicklung an. Vor allem, wenn diese Veränderungen in schwierigen Lebenssituationen stattfinden. 


Die bildASet-Methode schafft eine nachhaltige Art, kunsttherapeutisch zu arbeiten. 

Weiteres: Lehrkunsttherapie für Studierende der Kunsttherapie. Supervisorische Begleitung mit bildnerischen Mitteln.


Inhalt:

1. Was ist die bildASet-Methode und wie funktioniert sie?

2. Wie ist die Methode entstanden?

3. Ein Beispiel

4. #bildASet – Sichtbarkeit erzeugt Nachhaltigkeit!

––––––––


1. Was ist die bildASet-Methode und wie funktioniert sie?

Es geht um eine kunsttherapeutische Methode. Dabei benutzt der/die KunstTherapeut*in selbst gemalte Bilder als Kartenset, um mit der Klient*innen im Einzel- und Gruppensetting zu arbeiten.

Die bildASet-Methode wurde als eine praxisbezogene, kreative Technik entwickelt, auf der Basis einer ressourcenorientierten und nachhaltigen Kunsttherapie.


Bei dieser Methode geht es um uns als Therapeut*innen. Wie setzten wir uns mit unserem Selbst auseinander? Und das regelmäßig, durch die gemalten inneren Bilder, um eine Art Psychoprophylaxe zu erzeugen.
Ich vergleiche uns Therapeut*innen immer mit den Wurzeln eines Baumes: Wenn die Wurzeln des Baumes gesund sind/bleiben, dann wächst der Baum. Der Baum steht für unsere Klient*innen und Patient*innen. 
Verfaule Wurzel bringen nichts zum Wachsen! 
Ich wähle intuitiv meine Bilder für die Settings. Die intuitive Art und Weise, kunsttherapeutisch zu arbeiten, brachte mir mit den Jahren viel. 

Die Klient*innen arbeiten anfänglich mit den Bildern der Kunsttherapierenden. Sie ziehen eine Karte aus dem bildASet und malen ein Antwortbild.

Eine mögliche Variante wäre:

Nach ein paar Sitzungen ersetzten die Therapeut*innen Schritt für Schritt ihre Bilder im Set mit den Bildern der Klienten. Im Laufe der Zeit fangen die Klienten an, überwiegend mit Ihren eigenen Bilder zu arbeiten. Am Ende des Settings verbleiben nur ihre Bilder im bildASet. Ihre Ressourcen wachsen, es entsteht eine Veränderung.


Wir beobachten hier vier Elemente der Nachhaltigkeit:


1. Nachhaltigkeit

Die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Selbst durch das Malen der inneren Bildern der KunstTherapeut*innen, bringt eine nachhaltige Selbsterfahrung. Der schnelle Alltag kann uns verschlingen, wenn wir uns in Gedanken und im Leistungsdruck verlieren. Durch die bildASet-Methode überprüfen wir als Therapeut*innen dauerhaft unserer Psyche.


2. Nachhaltigkeit

Durch die angebotenen Online Workshops und Seminare lässt sich die Anpassungsfähigkeit der Methode feststellen. Dadurch wurden schon mehrere weitere Techniken entwickelt.


3. Nachhaltigkeit

Das Grundprinzip der Methode umfasst folgendes: Die eigenen Bilder der Klient*innen werden abfotographiert und als ihr Kartenset entwickelt. Dieses nutzen sie, um weiterhin im Veränderungsprozess zu bleiben. Außerdem wecken sie spielerisch einen Teil des inneren Kindes auf und leben es aus. Das geschieht außerhalb des therapeutischen Settings. Letztlich werden somit innere Ressourcen und Selbstheilungskräfte aktiviert.

Durch die bildASet-Methode holen Sie Ihre Emotionen und Potenziale so heraus, die Sie im Laufe Ihres Lebens immer wieder benutzen können.


4. Nachhaltigkeit

Der Mensch ist ein Teil der Natur. Mir ist es ganz wichtig diese mit ihren Ressourcen zu schützen und nachhaltig damit umzugehen. Daher spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle bei der Erstellung der Karten: umweltfreundliche Materialien, Recyclingpapier, umweltfreundliche Druckfarben. Wir malen nachhaltig mit pflanzlichen Farben bis hin zur eigenen Farbherstellung.


Es ist ein ständiger Prozess von Bewegung: Geschichten und Eindrücke fließen in Bilder der Therapeut*innen. Von dort fließen weitere Geschichten und Eindrücke in die Bilder der Klient*innen. Sie speichern diese Erfahrungen in weiteren Bildern. Diese sind immer als Karten präsent. 

2. Wie ist die Methode entstanden?


Ich bin ein neugieriger Mensch und immer wieder auf der Suche. Was verbirgt sich wohl hinter diesem und jenem? Es faszinieren mich die Fragen mit unklaren Antworten. Die Neugier brachte mich zu der Enthnopsychoanalyse mit deren Übertragung und Gegenübertragung.


Meine Masterabschlussarbeit in Sozialpsychologie beinhaltete das Thema: „Jede Kultur behandelt das gleiche psychische Material auf verschiedene Weise.“ G. Devereux. Probleme interkultureller Beratung von Gewalt betroffener Migrant*innen. Eine ethnopsychoanalytische Betrachtung.

Bei der Ausbildung in psychoanalytischer Kunsttherapie bei APAKT – Hamburg umfasste meine Abschlussarbeit: Die Bedeutung einer kulturübergreifende Kunsttherapie und dabei entstehende Übertragung und Gegenübertragung.


Durch dieses Wissen habe ich mir die Frage nach der Identität und der Sichtbarkeit gestellt.

– Wer bin ich? Als Therapeutin und Mensch, als eine Frau mit Migrationsgeschichte. Was bringe ich an Kultur und Mentalität hierher? Wie werde ich wahrgenommen, von Kolleg*innen bzw. Klient*innen? Es ist mir bewusst geworden, dass die Auseinandersetzung mit dieser Identität Sichtbarkeit erzeugt.


Als ich eines Tages alle meine Bilder aus der Einzel- und Gruppenerfahrung während der Ausbildung zur Kunsttherapeutin betrachtete, fragte ich mich? Was wäre, wenn ich mit meinen eigenen Bildern im kunsttherapeutischen Setting mit Klient*innen arbeiten würde? 
Diese Bilder tragen wertvolle Ressourcen, wie sichtbare gespeicherte Emotionen. Wie sieht das Übertragungsgeschehen aus?

Die Ethnopsychoanalyse und was hat sie mit der Methode zu tun?


Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern bringen kollektive und individuelle Geschichte mit in das Aufnahmeland. Diese vermischen sich mit der lokale Geschichte - und neue entsteht.

In der Psychotherapie werden diese Erzählungen zwischen Klient*innen und Therapeut*innen übertragbar und somit bearbeitbar. Voraussetzung dafür ist das Wissen der Therapeut*innen um Übertragung und Gegenübertragung. Die Wissenschaft, welche sich ausführlich mit diesem Prozess auseinandersetzt, heißt Ethnopsychoanalyse.


Die Ethnopsychoanalyse bietet das Instrument einer Institutionen- und Gesellschaftskritik. Sie ermöglicht eine reflexive und kritische Überprüfung der eigenen Gesellschaft mit deren Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Das Unbewusste in Kultur, Gesellschaft und Geschichte zu erforschen, ist Gegenstand der Ethnopsychoanalyse. Ihre Methode stellt dabei das psychoanalytische Verfahren dar./ Ethnopsychoanalyse Bd. 2 (1991): Herrschaft, Anpassung, Widerstand. (Red. des Bd.

Eva Maria Blum). Frankfurt a. M./


Betrachten wir das im Zusammenhang mit der bildASet-Methode:
Die eigenen Bilder der Therapeut*innen tragen Ressourcen. Das sind Erfahrungen, Kultur, Kunst, in Verbindung mit den Erlebnissen innerhalb der eigenen Familie sowie Gesellschaft. 

Die bildASet-Methode erleichtert das therapeutischen Setting. Vor allem die Beziehung zwischen Therapeut*innen und Klient*innen. Die Therapeut*innen zeigen sich mit ihren eigenen Bildern. Dabei entsteht Erleichterung, Hemmung oder Widerstand unabhängig von den entsprechenden Emotionen und Gefühlen. Mit allem dem zusammen, können die Kunsttherapeut*innen wunderbar arbeiten.

Da sie mit ihren eigenen Bildern arbeiten wächst die Verantwortung der Therapeut*innen.

Das Übertragungsgeschehen definiert sich auf der Basis gemalter Bildern neu und dient als Unterstützung.


Ich sehe die Therapeut- Klient- Beziehung als Begegnung zweier Kulturen/Erziehungen/Bilder an.
Bei der Ethnopsychoanalyse entsteht eine Beziehung zwischen Forscher und Informanten.

In der Psychotherapie finden wir diese zwischen Therapeut*in und Klient*in.

Die klassischen Kunsttherapie tritt eine Beziehung zwischen Kunsttherapeut*in – Klient*in – Bild auf. 

Bei der Kunsttherapie mit der bildASet-Methode hingegen entsteht eine Beziehung zwischen gemalten Bildern von Therapeut*in und Klient*in. 

Der Blickwinkel des Übertragungsgeschehens verschiebt sich: von Therapeut*in - Mensch auf die gemalten Bilder dem/der Therapeut*in. 

Die Bedeutung der Spiegelneuronen


Die kunsttherapeutische bildASet-Methode basiert vermutlich auf spiegelneuronenartigen neurophysiologischen Vorgängen. Über den Austausch von Bildern der Therapeuten*innen und den Antwortbildern des jeweiligen Klienten manifestiert sich ein wirksames Übertragungsgeschehen als Energie. Im Idealfall wird somit eine Grundlage zur Überwindung von Ängsten und unterdrückten Emotionen kreiert.

Es wäre spannend die bildASet-Methode als eine Art Training für die Spiegelneuronen zu erforschen. 

Spiegelneuronen sind spezielle Nervenzellen und ein Resonanzsystem im Gehirn. Sie aktivieren sich, wenn wir bestimmte Verhaltensmuster und Handlungen ausführen oder unser Gegenüber dabei beobachten. Spiegelneuronen gelten als der Sitz des menschlichen Einfühlungsvermögens und seiner Intuition. Dabei funktionieren sie jedoch unbewusst.

Je trainierter und geschulter die Spiegelneuronen sind, desto demokratischer, emotionaler und humanistischer ist der Mensch.


Die Menschen und ihre Spiegelneuronen brauchen gute einfühlsame Vorbilder.

Kunsttherapeut*innen erweisen sich durch die Arbeit mit der bildASet-Methode als ein gutes Vorbild für die Spiegelneuronen.


3. Ein Beispiel und Feedback von Klient*innen

Eine unbewusste Kommunikation zwischen den Bildern. Die Bilder der Therapeut*innen unterstützen nonverbal und unbewusst die Veränderung der Emotionen.



A. – "Nur" mit Resonanzbildern zu malen ist etwas Neues. Spannend ist, dass das, was mich bei deinen Bildern anspricht immer etwas mit meinem Thema zu tun hat. Für dich als Therapeutin ist es wichtig gut über deine Bilder/Themen Bescheid zu wissen. Ich frag mich, was dann mein Resonanzbild mit dir macht. Ob Du dann neue Impulse oder Sichtweisen zu deinen Themen bekommst? Und das Feld der Anziehung bestätigt sich. Wir bestimmten Frauen haben uns mit unseren Themen und unserer einzigartigen Persönlichkeit angezogen.“

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M. – „Die Methode ermöglicht, sich eigener Themen bewusst zu werden und zugleich Zugang zum Unbewussten herzustellen. Durch die Bildimpulse der Therapeutin können eigene, bewusste und unbewusste Prozesse bearbeitet werden. Durch Antwortbilder zu eigenen, bereits gestalteten Karten, gelingt es noch intensiver und direkter auf eigene Prozesse einzugehen und diese, durch den künstlerischen Selbstausdruck, weiter zu bearbeiten. Die Bewusstwerdung und letztendlich die Erlangung der eigenen Handlungsfähigkeit, durch die Wahrnehmung und schöpferische Bearbeitung der eigenen Prozesse, ist einerseits wichtig für die Psychohygiene und andererseits für die eigene Resilienz (Stichwort Burnoutprävention).“


N. – „Wenn ich ein Antwortbild male, dann male ich das, was ich will und nicht das, was ich muss. Das ist meine Empfindung. Bei einer definierten Malübung entsteht bei mir Druck. Ich muss genau das malen und dann male ich eher das, was ich schon kenne.

Wenn ich aber ein Antwortbild male, ist es eine Herausforderung für mich. Gleichzeitig gibt es mir ein Gefühl von Erleichterung und Sicherheit. Ich kann und darf mich frei ausdrücken. Das Malen eines Antwortbildes hat mich auch herausgefordert etwas zu malen, was ich bis jetzt noch nie gewagt habe, zum Beispiel einen nackten weiblichen Körper.

Die Geschichte, die sich hinter dem Bild der Therapeutin verbirgt, hat mich auf folgende Gedanken gebracht: Es tut mir gut zu wissen, dass wir alle Eins sind. Das wir uns, als Menschen und Geschichten, ähnlich sind. Das ist für mich eine Erleichterung.“


4.#bildASet – Sichtbarkeit erzeugt Nachhaltigkeit!



** Die Methode fördert die Nachhaltigkeit in der Kunsttherapie, sowohl bei Kunsttherapeut*innen, als auch bei den Klient*innen:

  • die Selbsterfahrung

  • die Selbstfürsorge

  • die Selbstständigkeit : und das hier hat eine doppelte Bedeutung, nämlich tatsächlich die Tätigkeit als selbstständige Kunsttherapeutin und Förderung der Selbstständigkeit der Klient*innen, wenn sie mit Ihren eigenen Bildern als Karten weiter selbstständig arbeitet.

  • die Innere – Kind – Arbeit

** Es wird dabei das Übertragungsgeschehen mit seinen unbewussten Mechanismen untersucht, durch Berücksichtigung:

  • der Ethnopsychoanalyse/ bzw. einer kulturübergreifenden Kunsttherapie

  • der verschiedenen psychischen Leiden

  • der Neurophysiologie/Spiegelneuronen

––––––––––––––

Aufbau

Zur Zeit beruht meine eigene Untersuchung auf der Basis von Dokumentation und Analyse von kunsttherapeutischen Sitzungen in Einzel– und Gruppensetting und Feedback von Klient*innen. 
Die Methode wurde vor allem auf psychischen Leiden wie Trauma und Depressionen inspiziert.

In naher Zukunft wird es ein Institut geben, das sich auf die Entwicklung der Methode konzentrieren wird, und am Ende der Evaluierungsphase wird es eine Studie veröffentlichen. Außerdem entsteht dadurch ein Projekt über Lehre und Forschung der psychoanalytischer Kunsttherapie und vor allem, mit deren Übertragungsgeschehen.

* Für die Finanzierung werden Fördermittel benötigt. 

* Wenn Du weiteres Wissen hast und eine Institution vertrittst (als Professor*in, Mentor*in, Sponsor*in), die das Projekt zukünftig unterstützen kann, kontaktiere mich.

Kontakt unter: 
E-Mail: info@antoaneta-slavova.com

** Die Anwendung der bildASet-Methode mit Klient*innen ambulant oder stationär darf nur nach abgeschlossener Ausbildung mit TN-Zertifikat und in Schriftform erfolgen.


** Diese Methode und deren spezifische Ausgestaltungen sind originär mit meiner Person verbunden, sodass Dritte gebeten werden, fairnesshalber bei Anwendung der Methode expressis verbis auf mich zu verweisen, insbesondere durch Nennung meines Namens. Die bildASet-Methode ist unter die Zertifizierungsnummer 018308883 bei dem Europäischen Patentamt eingetragen worden.

Vielen Dank!

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