
Es ist bereits viel darüber geschrieben
und gesagt worden, es existieren schon zahlreiche Theorien und Forschungen.
Ich konzentriere mich auf bestimmte Elemente, theoretisch und praktisch.
Ich beschäftige mich gern mit dem Unsichtbaren. Dort, wo man nie aufhört sich Fragen zu stellen und wo die Wissenschaft nicht ausreicht.
Das Unbewusste ist etwas besonderes. Es ist nicht nur eine rein psychische Funktion unseres einzigartigen persönlichen Selbst, sondern es ist eine viel größere Einheit innerhalb des Kosmos.
Durch das Unbewußte kann die Vergangenheit ans Licht gebracht werden – zumindest in dem Maße, in dem unser Mut und unsere Möglichkeiten es zulassen. Oft werden wir durch festgefahrene Ideen und Vorstellungen, starre Glaubenssysteme und Überzeugungen eingeschränkt, die zwar ihren Zweck im Alltag erfüllen, uns jedoch hinter selbsterrichteten Mauern gefangen halten.
„...nie wiederholt sich das Leben des Tages mit seinen Anstrengungen und Genüssen, seinen Freuden und Schmerzen, vielmehr geht der Traum darauf aus, uns davon zu befreien. Selbst wenn unsere ganze Seele von einem Gegenstande erfüllt war, wenn tiefer Schmerz unser Inneres zerrissen oder eine Aufgabe unsere ganze Geisteskraft in Anspruch genommen hatte, gibt uns der Traum entweder etwas ganz Fremdartiges, oder er nimmt aus der Wirklichkeit nur einzelne Elemente zu seinen Kombinationen, oder er geht nur in die Tonart unserer Stimmung ein und symbolisiert die Wirklichkeit...“/Burdach bei Freud/Traumdeutung, S.24/
Warum wir den Traum nach dem Erwachen vergessen?
„Ich träume nicht“, „Ich kann mich an den Traum nicht erinnern.“ „Er verschwindet zu schnell, alles ist weg.“ usw.
Kommt Dir das bekannt vor?
Es hängt von Deiner Haltung zu den Träumen ab. Vor allem im Wachleben. Deine Haltung zu Ereignissen und Situationen in Deinem Leben: Sind das für Dich nur Zufälle, einzelne Geschichten, oder ist alles miteinander verbunden?
„...für das Vergessen der Träume sind jene Gründe wirksam, die im Wachleben das Vergessen herbeiführen. Wir pflegen als Wachende eine Unzahl von Empfindungen und Wahrnehmungen als bald zu vergessen, weil sie zu schwach waren, weil die an die geknüpften Seelenerregungen einen zu geringen Grad hatten...Damit Empfindungen, Vorstellungen, Gedanken usw. eine gewisse Erinnerungsgröße erlangen, ist es notwendig, dass sie nicht vereinzelt bleiben, sondern Verbindungen und Vergesellschaftungen passender Art eingehen...“Wohlgeordnet und in sachgemäßer Folge hilft ein Wort dem anderen, und das Ganze steht sinnvoll in der Erinnerung leicht und lange fest...“/Freud, Traumdeutung, S.60/
Die meisten Menschen haben kein Interesse daran: mechanisch geht der Mensch ins Bett und genau so steht er auf. Weniger Interessen = weniger Empfindungen. „...Wer sich z.B. als Forscher eine Zeitlang für den Traum interessiert, träumt währenddessen auch mehr als sonst...“
Die Praxis.
Der erste Schritt besteht darin, sich an seine Träume zu erinnern. Um diesen Vorgang zu unterstützen, müsstet ihr zunächst in eurem Innern die Bereitschaft verspüren, euch zu erinnern. Spreche folgende Suggestion ein: „Sobald ich aufwache, werde ich mich an die Ereignisse erinnern, die ich während des Traumes erlebt habe. Ich werde mich an meinen Traum erinnern.“ Durch das Wiederholen dieser Suggestion kann die Polarität des Geistes leichter überwunden werden.
Schreib Deinen Traum so, wie Du ihn als Erinnerung hast, ohne viel nachzudenken und zu interpretieren. Schreibe die Details, die Kleinigkeiten auf, die eventuell später eine wichtige Bedeutung haben könnten. Sei ehrlich zu Dir selbst. Notiere das Datum.
Viele haben Widerstände ihren Traum aufzuschreiben. Vor allem, nachdem sie in der Nacht wach geworden sind. Nimm Deine Traumbeschreibung mit Deinem Handy auf! Heutzutage ist das ganz einfach.
Lese/Höre den Traum mehrmals. Es werde weitere Details und Erinnerungen hochkommen.
Deine erste Deutung des Traums: Analysiere Dein Gefühl! Mit welchen Gefühlen bist Du aufgewacht? Nimm genau das einfach hin, ohne Dich verrückt zu machen, ob das richtig oder falsch ist. Deute Deinen Traum: Deine Hypothesen, Deine Impulse. Die Verwirrung oder die Klarheit jedes Elements. Später fügt sich alles genau zusammen an. Hab Geduld!
Geduld ist eine Eigenschaft, die die Menschen nicht haben bzw. wird erworben und zwar durch die Erfahrungen im Leben. Um mit Träumen zu arbeiten bzw. sie zu deuten, bedarf es Geduld. Erstens mit sich selbst und zweitens mit dem Traum. Schreibe Deine Emotionen immer wieder tagsüber auf. Führe ein Tagebuch! Frage nach Antworten in bestimmten Situationen und die Antworten erscheinen eventuell dann als Träume. Vorher ist die Beschäftigung mit Deinem Selbst und Deinen Themen wichtig, um einen Veränderungsprozess zu erzeugen.
Notiere wichtige Worte (Namen, Zahlen, Personen, Gegenstände, Situationen, Symbole), genau so, wie Du diese im Traum gesehen hast. Dann konzentriere Dich auf deren Bedeutung.
Was haben sie mit Dir zu tun?
Die Deutung geht weiter: Schau Dir das alles noch einmal an. Lese/Höre das mehrmals, mache Dir dabei Notizen. Es fügen sich langsam alle Details und Emotionen wie Puzzle zusammen. Gehe noch einmal zurück, schaue, wie war Dein Tag oder Deine Woche. Gibt es Parallelen dazu? Welche Rolle spielen die Personen oder bestimmte Situationen in Deinem Traum? Bleibe geduldig und neugierig! Das sind wichtige Voraussetzungen, um zu lernen, Deine Träume zu deuten.
Menschen in Deinen Träumen
Betrachte die Personen in Deinen Träumen zunächst einmal als Teile Deines eigenen Selbst – als das, was ich "Persönlichkeitsanteile" nenne. Jeder von uns besitzt viele verschiedene Persönlichkeiten, die wie Schauspieler in verschiedenen Situationen in den Vordergrund treten. Diese unterschiedlichen Persönlichkeiten haben jeweils ihr eigenes Ego.
Die Deutung des Traums ist gut. Was ist mit der Umsetzung? Wenn Du schon wertvolle Erkenntnisse aus dem Traum gewonnen hast, dann setzte diese in Deinem Alltag um.
Ich berücksichtige den Traum nicht nur aus einer psychologischen Sicht, sondern auch kulturell, ethnologisch.
Die kunsttherapeutische Umsetzung des Traums gibt uns weitere Möglichkeiten und Erkenntnisse.
Kunsttherapie ist non-verbale Kommunikation. Sie ermöglicht eine bildnerische Verarbeitung von Emotionen. Die nicht ausgesprochenen Gefühle und Gedanken zeigen sich durch den Malprozess auf dem Papier.
„...Der Traum denkt als vorwiegend in visuellen Bildern... Er arbeitet auch mit Gehörsbildern und mit den Eindrücken der anderen Sinne…./Freud, „Traumdeutung“, S. 65/
Visualisiere Deinen Traum: Die MalÜbung:
Verarbeite Deinen Traum gestalterisch!
* Quellen: „Traumdeutung / S. Freud ; Auflage 2001/
“Praxis des Traum- Yoga“/Swami Radha; Auflage 1996/
Praxis und Erfahrung von Antoaneta Slavova
Komentar